The most beautiful sound I ever heard

All the beautiful sounds of the world in a single word

Der fabelhafteste Sound, den ich je hörte.

Alle wunderbaren Klänge der Welt in zwei Worten: Seebühne Kriebstein!

Am Samstagabend hatten die Mittelsächsische Philharmonie und das Musiktheaterensemble zur Eröffnung der Open-Air-Saison an die Seebühne der Talsperre Kriebstein eingeladen.

Mit Schwung und guter Laune eröffnete der Generalmusikdirektor Attilio Tomasello, der an diesem Abend seinen Geburtstag am Dirigentenpult feierte, den Abend. Es erklang die Ouvertüre aus Die Fledermaus von Johann Strauss. 

Nun versetzt einen die Ouvertüre, als vorweggenommenes Medley aller in der Operette vorkommenden Schlager, per se in eine ausgelassene Stimmung. Aber so unter blauem Himmel, der sich im Wasser spiegelt, entstand eine besondere, fast feierliche Atmosphäre.

Der Operettenteil des Abends begann mit Ich lade mir gern Gäste ein. Während Kirsten Scott diesen Titel sehr charmant und einladend vortrug, schlenderten die Solisten und Chormitglieder abendlich fein gewandet auf die Bühne und nahmen an Tischen mit weißen Tischdecken und Cocktailgläsern Platz.

Wir nippten inzwischen an unseren Getränken in schnöden Plastikbechern, aber ein bisschen war es so, als würden wir uns gegenseitig zuprosten.

Seebühne Kriebstein. Das Orchester probt noch, oben warten weiß eingedeckte Tische auf das Ensemble des Musiktheaters.

Say it loud and there’s music playing,

Say it soft and it’s almost like praying

Es folgten weitere Evergreens aus Die Fledermaus und Die lustige Witwe von Franz Lehár. Zwischendurch durften wir kurz verschnaufen: Susanne Engelhardt sang ausdrucksstark und fast andächtig Oh mein Papa aus Das Feuerwerk von Paul Burkhard, eine tragikomische Ballade.

Und irgendwann versuchten Beomseok Choi und Kirsten Scott, einen Walzer zu Lippen schweigen, s‘ flüstern Geigen zu tanzen. Für einen Moment war das unfreiwillig komisch, aber eigentlich können wir Mittelsachsen uns glücklich schätzen, so hochkarätige Profis erleben zu dürfen. Man darf sich das ruhig mal auf der Zunge zergehen lassen: Ein südkoreanischer Bariton und eine amerikanische Mezzosopranistin singen irgendwo im Niemandsland einen deutschen Schlager. Also schlürften wir aus unseren bruchsicheren „Gläsern“ und freuten uns still über unser unfassbares Glück.

Zum unumstrittenen Höhepunkt des Operettenteils wurde der witzig choreografierte Gassenhauer Ja, das Studium der Weiber ist schwer. Sieben Solisten (siehe unten) sangen, sprangen und performten wie eine Boygroup, brachten das Publikum zum Lachen und Mitklatschen.

Yannik Gräf gab mit Willkommen, Bievenue den Startschuss zur Musical-Runde. Dabei hatte er den Text charmant auf die Darsteller des Abends und uns, das „gutaussehende“ Publikum umgemünzt. 

An dieser Stelle möchte ich das schick, jedoch nicht sehr warm, gekleidete Ensemble würdigen. Die Sonne sandte ihre letzten Strahlen über den See, wir saßen im gesteppten Wintermantel, manche Zuschauer auf Kissen und mit Wolldecken auf dem Schoß. Die Sängerinnen bei 14 Grad Celsius in der eher kühlen Brise vom Wasser her. Spätestens in diesem Moment freundete ich mich mit meinem Plastikbecher an, unsere Kleiderwahl ließ uns die fehlenden Cocktailgläser verschmerzen.

Vielleicht trug das Ensemble auch Skiunterwäsche unter den Abendkleidern, ihren Gesichtern und vor allem ihren Stimmen merkte man die Kälte jedenfalls zu keiner Zeit an.

Lindsay Funchal (in einem zart schimmernden Hauch von Abendkleid) versicherte glaubhaft: I feel pretty, bevor Yannik Gräf Maria anhimmelte.

Zum Abschluss durften alle Solisten und Chormitglieder zu I like to be in America singen und sich warm tanzen. Das Publikum klatschte sich die Kälte aus dem Leib, und auf dem Höhepunkt der guten Laune sollte der Abend einfach noch nicht enden. Zunächst sangen der Chor, die Solisten und ein paar mutige Zuschauer ein Geburtstagsständchen für Attilio Tomasello.

Und dann durften die Backstreetboys (Berezniak, Blees, Choi, Gräf, Simmons, Roskwitalski, Unger) mit einer noch ausgelasseneren Version vom Studium der Weiber noch einmal die Stimmung zum Kochen bringen.

Ein rundum geglückter Abend, der Vorfreude auf die Sommersaison weckt. Unter freiem Himmel werden in den kommenden Monaten Dame Kobold und Der Bettelstudent aufgeführt. Und für 2024 merke ich mir schon mal die Eröffnungsgala auf der Seebühne Kriebstein vor!

Der fabelhafteste Sound, den ich je hörte!

Seebühne Kriebstein. Die Mitglieder des Musiktheaters und des Chores genießen den Applaus.

„Maria“ aus Westside Story von Leonard Bernstein

The most beautiful sound I ever heard

Maria, Maria, Maria, Maria

All the beautiful sounds of the world in a single word

Maria, Maria, Maria, Maria,

Maria, Maria

Maria!

I’ve just met a girl named Maria,

And suddenly that name

Will never be the same to me

Maria!

I’ve just kissed a girl named Maria,

And suddenly I found

How wonderful a sound can be

Maria!

Say it loud and there’s music playing,

Say it soft and it’s almost like praying

Maria

I’ll never stop saying Maria!

Maria, Maria, Maria, Maria,

Maria, Maria, Maria, Maria, Maria,

Say it loud and there’s music playing

Say it soft and it’s almost like praying

Maria, I’ll never stop saying Maria

The most beautiful sound I ever heard

Maria!

Fotos: Elke Hussel mit freundlicher Genehmigung des Mittelsächsischen Theaters